Auch in Queensland kann es regnen!

Dass der "Sunshine State" nicht immer hält was er verspricht, mussten wir insbesondere am Freitag feststellen. Nachdem wir am Donnerstag traumhaftes Wetter hatten, dachten wir uns Freitag auf Samstag auf Stradbroke Island zu fahren. Dies ist eine Insel, die der Mündung des Brisbane River vorliegt, auf der es ganze drei Ortschaften gibt und auf der man von Juni bis Oktober regelmäßig Wale, Haie und Delphine beobachten kann. Nachdem wir Donnerstagabend dann auf einem BBQ und anschließend noch ein wenig feiern waren, wachen wir also Freitagmorgen auf und … Ernüchterung macht sich breit: Bewölkter Himmel, Regen, scheiße. Thorsten kommt hoch und wir halten Kriegsrat. Da wir eine Nacht im Hostel schon gebucht hatten, machten wir uns schließlich auf die Reise. Zuvor deckten wir uns jedoch beim Liquor King noch mit Woddie und Wissie ein. Die Geschichte wie der Andreas innerhalb einer halben Stunde den guten Pullover von Christoph zunächst verloren und dann vergebens versucht hat wiederzubeschaffen, ehe er gemeinsam mit Alex total platt, aber rechtzeitig am Zug ankam, ist auch schön...
Auf Stradbroke Insel (kurz Straddie…) angekommen, erzählte man uns erstmal, dass es die letzten drei Wochen total traumhaft war und es ja ausgerechnet heute, wenn wir kommen, regnen müsste. Wir haben dann versucht das Beste daraus zu machen, sind verlassene Landstraßen entlang gewandert und haben schließlich doch noch eine Menge schöner Impressionen gesammelt. Zu bewundern, wie immer, unter Ansichten. Die Wale hatten zwar leider Urlaub, aber zumindest ein paar Delphine erwiesen sich die Ehre. Nach unserem kilometerverzehrenden Marsch hatten wir dann logischerweise Hunger. Wir sind dann in einen so genannten Bowling-Club rein um zu essen. An der Rezeption mussten wir dann erstmal unsere Namen und Adressen hinterlassen. Im Club gab es dann auch noch Spielautomaten und einheimisches Volks, das uns wie Aliens anstarrte. Wir waren dann doch erleichtert, als wir wieder in die Freiheit traten. Abends haben wir dann ein wenig getrunken und Billard sowie Tischtennis gezockt. Samstagmorgen noch mal an den Strand und ab nach Hause.
Samstagmittag waren Andreas und Christoph dann im ALDI! Dieser verkauft zwar nach eigener Aussage achtzig Prozent in Australien hergestellte Produkte, sieht aber von der Aufmachung (inklusive der gelben Preistafeln) genauso wie der große deutsche Bruder aus. Die Australier weisen im Übrigen gerne daraufhin wenn, eine Firma "100 % Australian Owned" ist - soviel zum Thema Heuschrecken… Abends stand dann zunächst das Spiel der Spiele an: der Bledisloe Cup!! Sagt euch nix? Das ist Deutschland-Holland ins Rugby übersetzt, sprich die Wallabies gegen die All Blacks, Australien gegen Neuseeland. Spiel 1 in Sydney. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und nachdem Thorsten und Alex ein leckeres Spaghetti Bolognese gezaubert hatten und OZ und NZ ihre unwichtigen Nationalhymnen hinter sich brachten, unterbrachen wir unser Mahl für die eigentlichen Highlights. Zunächst: der Haka! Seinesgleichen ein alter Maori-Tanz den die All Blacks jedes Mal vor Anpfiff zelebrieren. Ein echtes Spektakel. Die Aussies stehen den wie auf Drogen aussehenden All Blacks einfach nur böse schauend und schweigend gegenüber. Anschließend dann die heimliche Nationalhymne Australiens: Waltzing Matilda. Ein schönes Volkslied, das hier jeder kann. Wir sollten es später am Abend in der Victory Bar, dem Ort wo es uns an diesem Abend hin verschlagen sollte, noch mal hören. Ach ja, Australien ging bei beschriebenem Rugby-Match schnell 13:0 in Führung. Zur Halbzeit stand das Spiel dann 13:13 und am Ende gewannen die All Blacks 30:13. So wie meistens.
Wir gingen trotzdem feiern (da Adidas Neuseeland ausrüstet, fühlten wir uns als heimliche Sieger…) und hatten einen sehr feinen Abend. Waren wieder mit den Mädels von "umme Ecke" auf Tour. Wie es das Schicksal so wollte, lief uns dann noch eine junge (attraktive) Dame aus Mörfelden-Walldorf (der Perle zwischen Wiesbaden und Frankfurt) über den Weg, die in Wiesbaden an der FH studiert. Die Welt ist so verdammt klein. Zu allem Überfluss studiert sie auch noch mit Madame Corinna Thamm, die wiederum ein Jahr unter uns Abi gemacht hat. Christoph gelang es später einem Engländer namens Sam einen Bourbon-Cola aus der Hand zu schlagen und lud diesen und sich daraufhin auf eine neue Runde ein. Das obligatorische Gespräch über Fußball durfte natürlich nicht fehlen. Einig waren sie sich darüber, dass Chelsea ein Scheißverein ist. Über das Abschneiden der englischen Nationalmannschaft bei der WM nächstes Jahr zeigte man sich jedoch uneins. Sam jedenfalls hat Karten für alle englischen Spiele bis zum Halbfinale. Diesen Optimismus wollte und konnte Christoph dann doch nicht teilen. Es sei denn, wir hauen sie wieder im Elfmeterschießen raus... und warum hat eigentlich die ganze Welt Karten und ich nicht!!!
Pünktlich um drei machte die Victory Bar dann dicht (der Laden war zwar noch rappelvoll, aber egal… nach drei kommt man auch aufgrund eines Gesetzes nirgendwo mehr rein) und da wir aufgrund allseits zu beobachtender enormer Nachfrage kein Taxi bekommen hätten, liefen wir dann heim. Andreas und Christoph mussten jedoch noch mal ins Casino und ein Bier trinken. Sonntag chillten wir dann vor allem im Garten, aßen lecker und günstig Pizza und abends hieß es dann wieder Kino. Wir waren in Sin City - geiler Film - und diesmal avancierte Jessica Alba zur "Torch of the Week". Nachts hieß es dann wieder Fussssballll! Wir hörten WDR 2 online und ja, liebe Frankfurt und Mainz-Fans, bessere Zeiten werden ganz bestimmt folgen… Christoph freute sich tierisch über die 3:0 Führung und verbrachte nach dem 3:2 Anschluss die letzten zwanzig Minuten umherlaufend und zitternd ehe die Sensation dann perfekt war… nun steht die nächste Woche an und mal schauen, was sie so bringt. Viel Spaß mit den Bilder und "alla dann"!!




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